Im Anschluss an die diesjlhrige Generalversammlung führte uns Institutsgründer Gregor Widholm zusammen mit Tatiana Statsenko durch die Labore des Instituts für Wiener Klangstil (IWK). Wir bekamen dabei Eindrücke von unterschiedlichsten Messapparaturen, die am IWK entwickelt wurden.
Gregor Widholm führte uns zunächst in den schalltoten Raum, der mittels radialen Mikrofonanordnungen zur Abstrahlungsanalyse von Instrumenten genutzt wird. Unter Kenntnis der Abstrahlungscharakteristiken können beispielsweise Mikrofonierungstechniken optimiert werden oder räumlich realistische Auralisierungen eines Instrumentes vorgenommen werden. Weiters erklärte uns Herr Widholm die Eingangsimpedanzmessung von Blechblasinstrumenten. Durch diese automatisierte Messprozedur können Rohrgeometrien akustisch optimiert und akustisch störende Rohrinnenflächen geortet werden. Fingerdruck- und Artikulationssensorik an Rohrblattinstrumeten wie Saxofon und Klarinette werden außerdem verwendet um den Einfluss bestimmter Artikulations- und Grifftechniken auf das Ansprechverhalten und die Klangqualität der Instrumente zu untersuchen. Abschließend zeigte uns Herr Widholm auch noch eine Vorrichtung zur Klanganalyse von Streichinstrumenten wie der Geige und erklärte uns, dass mit Hilfe modernster Messtechnik die sagenumwobenen alten Italiener namens Stradivari und Co heutzutage reproduziert werden können. Ob allerdings die reproduzierten Geigen auch nach Jahrzehnten noch identisch klingen, ist aufgrund der unterschiedlichen Alterungseigenschaften der Hölzer eher zu bezweifeln.
Wie die Geometrie einzelner Schwingungsmoden an diversen Instrumenten bestimmt werden kann, erklärte uns dann Tatiana Statsenko. Sie führte uns in die Welt der Laserinterferometrie ein und zeigte uns wie diese Technik zur dynamischen 3D-Oberflächenmodellierung verwendet werden kann. Dabei werden ein Laser mit einer Leistung von bis zu 5 Watt und eine Hochgeschwindigkeitskamera mit bis zu einer Million Bilder pro Sekunde verwendet. Anhand einer Trommel konnten wir die Entstehung von Schwingungsmoden beobachten und messen. Frau Statsenko hat uns ausführlich die Methodik erklärt und auch auf das Anwendungspotential für beliebige Schwingungsobjekte wie beispielsweise Maschinen hingewiesen.
Wir bedanken uns herzlich bei Tatiana Statsenko und Gregor Widholm für die sehr interessante Führung.