Einladung zum Vortrag
- Zeitpunkt: Mittwoch, 11. Mai 2005 18:30
- Ort: Dompfarramt (Curhaus), Stephanisaal (Hochparterre), Stephansplatz 3
- Vortragender: Dr. Gerhard Graber (TU Graz, Inst. für Breitbandkommunikation)
- Thema: Die Akustik im Stephansdom – Ist eine akustische Verbesserung der Musiziersituation möglich?
Im Stephansdom zu Wien gibt es eine lange Musiziertradition mit unterschiedlichsten Ensemblegrößen und Musizierorten. Seit dem Einbau der Riegerorgel (1991) ist der Hauptmusizierort der vordere Teil des südlichen Seitenschiffs (Friedrichsschiff).
Die Erfahrung zeigt, dass aus akustischer Sicht dieser Ort einige Mängel aufweist: zum einen hören sich die Musiker gegenseitig in ungenügender Weise, zum anderen ist die diagonale Ausrichtung des Ensembles im Raum (von rechts vorne nach links hinten) für die Abstrahlung in den Dom ungünstig, da an den meisten Hörplätzen durch die Säulen ein mehr oder weniger großer Teil des Ensembles abgeschattet wird.
In einem von der Österreichischen Nationalbank finanzierten Forschungsprojekt wurde in Zusammenarbeit von Technischer Universität Graz, Joanneum Research Graz und dem Technischen Büro Rohde-Jegger Acoustics die Akustik des Stephansdoms mit dem Ziel untersucht, akustische Verbesserungsvorschläge für die Musiker am Hauptmusizierort und eine Verbesserung der Abstrahlung in den Dom auszuarbeiten. Dazu wurde zunächst in umfangreichen Messungen der akustische Istzustand des Stephansdoms erhoben. Diese Ergebnisse wurden verwendet, um die raumakustische Simulation des Istzustandes zu kalibrieren. In die Simulation wurden anschließend Verbesserungsmaßnahmen integriert und verschiedene Varianten in ihren Auswirkungen verglichen.
Der Vortrag gibt einen Überblick über den Ablauf des Forschungsprojekts, geht auf die besonderen Herausforderungen ein und skizziert den Weg der Problemlösung. Es werden die Messergebnisse und die wichtigsten Ergebnisse der raumakustischen Simulation mit den unterschiedlichen Verbesserungsvarianten gezeigt. Auralisationsbeispiele mit der g-moll Fantasie von J.S. Bach (BWV 542) sind geplant.
Im Anschluss an den Vortrag ist die Möglichkeit des Besuchs des Stephansdoms gegeben, wobei Domkapellmeister Johannes Ebenbauer die für die Auralisierung verwendete Fantasie in g-moll von J.S.Bach auf der Riegerorgel life spielen wird.
Wir bitten um zahlreiches Erscheinen, Gäste sind herzlich willkommen.
Mit freundlichen Grüßen
Dipl.-Ing. Ewald Kerschbaum