Einladung zum Vortrag

  • Zeitpunkt: 12. April 2005 18:30
  • Ort: Phonogrammarchiv der Österr. Akademie der Wissenschaften, Seminarraum, Reichsratstraße 17, 1. StockVortragender: W.A. Deutsch, Inst. f. Schallforschung d. Öst. Akademie d. Wissenschaften
  • Thema: NOIDESc: Deskriptoren für Lärmsignale

Lärm ist unerwünschter Schall, physikalisch messbar als Schalldruck über Frequenz, Raum und Zeit. Zeit-Frequenzdarstellungen (Time Frequency Representations, TFR) von akustischen Signalen sind daher prinzipiell geeignet, eine physikalisch hinreichende Beschreibung von Schallereignissen zu geben. Das Erkennen, Bewerten und Klassifizieren von Schallereignissen setzt die (semi)automatische Segmentierung und Auswertung von TFRs voraus.

Im Laufe der letzten Jahre wurden zahlreiche Vorschläge zur Erarbeitung eines allgemein anwendbaren Deskriptor-Schemas für Audiosignale diskutiert. Die wichtigsten Ergebnisse haben Eingang gefunden in den für Multimedia – Zwecke entwickelten Standard MPEG-7 Teil 4 (Audio). Nachdem der Standard keinerlei Einschränkungen bezüglich der Signalart und –Eigenschaften auferlegt, kann er auch für Lärmsignale eingesetzt werden. Der Vortrag beschreibt die Entwicklung und Implementierung von Deskriptoren und Features zur Klassifikation von Lärmsignalen:

  • Basic Instantaneous: (momentane) Wellenform und Pegel-Werte
  • Basic Spectral: das Log-(Bark-, ERB-, Mel-) Frequenz-Leistungsspektrum und spektrale Flachheit (einschließlich spektrales Zentroid) und spektrale Ausdehnung
  • Signal Parameter: Grundfrequenz quasiperiodischer Signale und Harmonizität
  • Klangfarbe temporal: Log Attack Zeit und temporales Zentroid
  • Klangfarbe spektral: spezielle spektrale Features auf linearer Frequenz-Skala, einschließlich ein spektrales Zentroid sowie spezifische spektrale Features für harmonische Signalteile, einschließlich harmonisches spektrales Zentroid, spektrale Abweichung, Ausdehnung und Variation
  • Spektrale Basis-Repräsentationen: Features, die zur automatischen Klassifikation und Wiedererkennung dienen, wie Basisfunktionen, die die Projektion in einen niederdimensionalen Raum erlauben um Kompaktheit für die Wiedererkennung zu gewinnen.

Das Projekt wird vom bmvit im Rahmen ISB2 (Innovatives System Bahn) unterstützt.

Wir bitten um zahlreiches Erscheinen, Gäste sind herzlich willkommen.

Mit freundlichen Grüßen

Dipl.-Ing. Ewald Kerschbaum

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